Was sind Bilanzkennzahlen?

Bilanzkennzahlen sind finanzielle Kennzahlen, die aus der Bilanz eines Unternehmens abgeleitet werden. Sie werden verwendet, um die finanzielle Gesundheit und Leistung eines Unternehmens zu beurteilen.

Welches sind die wichtigsten Bilanzkennzahlen?

Hier sind einige der wichtigsten Bilanzkennzahlen:

  1. Eigenkapitalquote: Misst den Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital und zeigt, wie viel des Unternehmens aus eigenen Mitteln finanziert ist.

  2. Fremdkapitalquote: Zeigt den Anteil des Fremdkapitals (Schulden) am Gesamtkapital und gibt einen Hinweis auf die Verschuldung des Unternehmens.

  3. Verschuldungsgrad: Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital. Ein hoher Verschuldungsgrad kann auf ein hohes Risiko hinweisen.

  4. Liquiditätsgrade:

    • Liquidität 1. Grades (Cash Ratio): Verhältnis von liquiden Mitteln (Kassenbestand und Bankguthaben) zu kurzfristigen Verbindlichkeiten.

    • Liquidität 2. Grades (Quick Ratio): Verhältnis von liquiden Mitteln und kurzfristigen Forderungen zu kurzfristigen Verbindlichkeiten.

    • Liquidität 3. Grades (Current Ratio): Verhältnis des Umlaufvermögens zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten.

  5. Anlagendeckungsgrad: Verhältnis von langfristigem Kapital (Eigenkapital und langfristige Verbindlichkeiten) zu Anlagevermögen. Ein hoher Anlagendeckungsgrad zeigt, dass das Anlagevermögen langfristig finanziert ist.

  6. Eigenkapitalrendite (ROE): Verhältnis des Jahresüberschusses zum Eigenkapital. Zeigt, wie effizient das Eigenkapital genutzt wird.

  7. Gesamtkapitalrendite (ROA): Verhältnis des Jahresüberschusses zum Gesamtkapital. Misst die Rentabilität des gesamten eingesetzten Kapitals.

  8. Umsatzrendite: Verhältnis des Jahresüberschusses zum Umsatz. Zeigt, wie viel Gewinn aus dem Umsatz erzielt wird.

Diese Kennzahlen helfen Investoren, Analysten und Managern, fundierte Entscheidungen über das Unternehmen zu treffen und dessen finanzielle Stabilität und Leistungsfähigkeit zu beurteilen.

Was ist der EBITDA?

EBITDA steht für "Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation, and Amortization", auf Deutsch "Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen". Diese Kennzahl wird verwendet, um die operative Leistungsfähigkeit eines Unternehmens zu bewerten, da sie die Auswirkungen von Finanzierungs- und Investitionsentscheidungen sowie von Steuern ausblendet.

Hier ist die genaue Bedeutung der einzelnen Komponenten von EBITDA:

  • Earnings: Gewinne oder Erträge des Unternehmens.

  • Before Interest: Vor Zinsen, d.h., es werden keine Zinsaufwendungen oder Zinserträge berücksichtigt.

  • Taxes: Vor Steuern, also ohne Berücksichtigung von Einkommensteuern.

  • Depreciation: Abschreibungen auf Sachanlagen wie Gebäude, Maschinen und Geräte.

  • Amortization: Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte wie Patente oder Lizenzrechte.

Indem EBITDA diese Faktoren ausklammert, gibt es einen besseren Überblick darüber, wie das Kerngeschäft eines Unternehmens läuft, unabhängig von dessen Finanzierungsstruktur und Steuersituation.

Was ist der Unterschied zwischen Depreciation and Amortization?

"Depreciation" und "Amortization" sind beide Arten von Abschreibungen, die verwendet werden, um den Wertverlust von Vermögenswerten im Laufe der Zeit zu berücksichtigen. Allerdings unterscheiden sie sich in Bezug auf die Art der Vermögenswerte, auf die sie angewendet werden:

  1. Depreciation (Abschreibung):

    • Anwendung: Depreciation wird auf materielle (physische) Vermögenswerte angewendet. Dazu gehören Gebäude, Maschinen, Fahrzeuge und andere physische Güter, die im Laufe der Zeit an Wert verlieren.

    • Methode: Depreciation wird normalerweise über eine festgelegte Nutzungsdauer des Vermögenswerts berechnet. Die häufigsten Methoden sind die lineare Abschreibung (gleichmäßiger Wertverlust über die Nutzungsdauer) und die degressive Abschreibung (höherer Wertverlust in den ersten Jahren).

    • Zweck: Ziel ist es, den Wertverlust und die Abnutzung physischer Vermögenswerte aufzuzeichnen und die Kosten auf die Nutzungsdauer des Vermögenswerts zu verteilen.

  2. Amortization (Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte):

    • Anwendung: Amortization wird auf immaterielle (nicht-physische) Vermögenswerte angewendet. Dazu gehören Patente, Marken, Urheberrechte, Lizenzen und Geschäfts- oder Firmenwerte (Goodwill).

    • Methode: Ähnlich wie bei der Depreciation wird die Amortization über die geschätzte Nutzungsdauer des immateriellen Vermögenswerts berechnet. Meistens wird die lineare Methode angewendet, bei der der Wertverlust gleichmäßig über die Nutzungsdauer verteilt wird.

    • Zweck: Ziel ist es, die Abschreibung immaterieller Vermögenswerte zu erfassen und die Kosten über die Nutzungsdauer des Vermögenswerts zu verteilen.

Zusammengefasst ist der Hauptunterschied, dass Depreciation für materielle Vermögenswerte verwendet wird, während Amortization für immaterielle Vermögenswerte gilt. Beide Konzepte dienen dazu, den Wertverlust von Vermögenswerten im Laufe der Zeit korrekt in der Bilanz eines Unternehmens zu erfassen.